Anmerkungen zum Thema «Alters-Bilder» und «Medienrezeption durch Alte»

1. Alle Bilder, also auch die Alters-Bilder, sind in den kommerziellen Medien eo ipso I per definitionem undifferenziert.
Denn sie sind immer nur Mittel zu einem (fremden) Zweck.

2. Medienrezipion geschieht immer generalisierend.
Auch die Kunst ist generalisierend, so ist z. B. nicht King Lear, sondern «der» Mensch gemeint.

3. Durchschnitts-Werte der Sozialwissenschaft z. B. über die Alters-Bilder sind irrelevant.
Die Angabe über den Durchschnitt einer brennenden und einer abgestellten Herdplatte ist eigentlich unsinnig.

4. Jeder öffentliche Diskurs über das Alter ist subjektiv, ob er von Laien oder Wissenschaftlern geleistet wird. So auch jeder öffentliche Diskurs mit Bildern.
Die Wirklichkeit gibt es nicht, sie wird von jedem von uns immer neu gemacht.

5. Wie kommt man zu differenzierten Alters-Bildern?
a) Das Unternehmen muss Sinn-Richtziele (Wahrheitssuche), nicht Zweck-Richtziele (Geld-Sammeln oder Sozialarbeit unterstützen) anstreben.
b) Bilder müssen im System der Freiheit (der künstlerischen z. B.), nicht der Abhängigkeit (der kunstgewerblichen z. B.) entstehen.
c) Der Schaffensprozess verlangt Subjektivität, die in Objektivität mündet (Jean Valery: «Je subjektiver ich bin, desto objektiver bin ich.»)?

6. Alte rezipieren nicht anders als Junge oder Mittelalterliche. Es gibt nur graduelle (qualitative und qantitative) Unterschiede.
Schliesslich sind auch die Körper der Alten nicht wesentlich anders als die Körper der Jungen und Mittelalterlichen.

7. Nicht über die Alters-Bilder in der Gesellschaft sollten wir uns streiten, sondern a) über unsere eigenen Alters-Bilder und b) über die Alters-Wirlichkeiten.
Die Alters-Bilder sind höchstens so etwas wie Billardkugeln. Entscheidend ist jedoch das Billardspiel der Menschen.