Achtung, fertig, Charlie
Leserbrief zu AZ vom 18. 10. 06 «Charlie» muss Schule machen
Der Text Ihres Filmkritikers hat mich geärgert und zur Entgegnung provoziert.
«Plattem Klamauk soll hier nicht das Wort geredet werden» meint Hans Jürg Zinsli. Doch was ist der Film denn anderes als ein platter RS- und Teeny-Klamauk, der auf trivialster Weise unterhält. Besonders stossend ist für mich, dass sein Drehbuch vom Bund eine Förderung von 480 000 Franken erhalten hat. Das kann doch nicht der Sinn einer staatlichen Qualitätsfilmförderung sein! (Unbestritten, dass der Film eine an den Eintritten gemessene Belohnung verdient, doch sicherlich keine Qualitätsförderung.) Ärgerlich zudem, wenn der bisher erfolgreichste Schweizer Kinoerfolg, Rolf Lyssis «Schweizermacher», vom gleichen Bund null Franken Förderung erhalten hat.
Man sollte festhalten, dass nicht der Film künstlerische Qualitäten hat, sondern lediglich dessen Marketing perfekt funktioniert. So brachte man es beispielsweise fertig, dass Marco Rima, einer der Darsteller, selbst im «Quer» von SF für dieses Machwerk werben und die Kritiker des Streifens «fertig machen» durfte.
Sollte das im Film gezeigte Bild der Armee wirklich der heutigen Armee entsprechen, wie behauptet wird, so kann mit Fug und Recht der Antrag gestellt werden, eine solche Armee abzuschaffen, womit gleichzeitig die Bundesfinanzen saniert wären und das EDI eine wirkliche Kultur- und Filmförderung machen könnte.