Beleidigend und ablenkend

Zu: Martin Wendelspiess «Sie sind stark belastet, aber auch selbst verschuldet», Tages-Anzeiger, 9. Dezember 2009

Was Martin Wendelspiess mit dem letzten Halbsatz meint, lese ich als grobe Beleidigung jener Lehrpersonen, die ihren Beruf noch mit Engagement und Herzblut ausüben. Weiter meint der Bildungsfunktionär: «Man kann jedes Arbeitsblatt noch ein bisschen perfekter und schöner machen», womit er von den wirklichen Problemen ablenkt, die Lehrerinnen und Lehrer an die Grenze des Verkraftbaren bringt. Die da sind: der administrative Kram, der von oben kommt und auf einem Controlling-Wahn basiert, das Aufteilen der Klassenlehrerpersönlichkeit in zahllose Spezialistenjobs und die zu grossen und zu heterogenen Klassen. Hier wären Änderungen not-wendig, welche den Schweizer Schulen mehr Qualität, den Lehrpersonen mehr Würde und den Kindern mehr Erfolg brächten.