Für einen besseren Film-Jugendschutz
Aargauer Zeitung, 20. Januar 2008. Zu «Noch sind wir im falschen Film»
Verdienstvollerweise greift der «Sonntag» das Thema des Film-Jugendschutzes auf und beleuchtet es kritisch. Ich will hier nicht zur fragwürdigen Alterseinstufung des Films «Keinohrhasen» Stellung nehmen, sondern einige grundsätzliche Überlegungen zur Diskussion stellen.
Nachdem die Altersfreigaben der Kinofilme künftig für alle Kantone von einer gesamtschweizerischen Filmprüfungskommission gemacht werden, könnte die konkrete Lösung folgendermassen aussehen: Die Einstufen beinhaltet stets zwei Zahlen, die erste bedeutet «freigegeben», die zweite «empfohlen». Alle Jahrzahlen zwischen 4 und 16 sind möglich. Kategorien wie «K» für Kinder, «J» für Jugendliche gibt es nicht mehr. Für Kinder und Jugendliche «in Begleitung Erwachsener» ist die Freigabe um zwei Jahre herunter gesetzt. Die Filmfreigabe ist und bleibt ein Stück Jugendschutz und somit auch Prävention gegen Gewalt und Pornografie. – Obwohl die Beurteilung von DVD und Games, wie zu Recht postuliert wird, ebenfalls zum Jugendschutz gehört, übernimmt die Schweiz aus praktischen Gründen die europäischen Einstufungen der Pan European Game Information und erklärt diese als verbindlich.
Mit diesen Massnahmen sind keineswegs alle pädagogischen Probleme mit den audiovisuellen Medien gelöst, sondern wird lediglich ein altes Postulat erfüllt. Weitere Aspekte obliegen der Medienpädagogik, für die in der Aus- und Weiterbildung künftiger Lehrkräfte viel mehr getan werden muss.