Warum nicht einmal eine Benefiz-Gala für das Caritas Baby Hospital in Bethlehem?
Zu einem Bericht im Sonntag vom 3. 1. 2010
Mit «Eine grosse Party für einen guten Zweck. An der Chaim-Sheba-Benefiz-Gala in St. Moritz kamen rund 3 Millionen Franken für Notleiden im Nahen Osten zusammen» betitelt der «Sonntag» am 3. 1. 2010 einen Bericht. Es ist sicher lobenswert, wenn die Reichen und Schönen der Schweiz für ein Spital in Nahost spenden. Doch stellt sich nach einem Blick auf die Website dieses Spitals die Frage, ob hier wirklich für die «Notleidenden im Nahen Osten» gespendet wurde? Und ob, bei den israelischen Strassensperren und juristischen Regulierungen, wirklich die Kranken «unabhängig von Religion und Nationalität» in dieses Spital kommen können? Die kranken Menschen der nahen Westbank etwa dürfen nicht nach Tel Aviv und könnten auch die Kosten eines solchen Spitalaufenthaltes nicht bezahlen. – Vielleicht könnte man einmal eine Benefiz-Gala organisieren für das seit über sechzig Jahren einzige Kinderspital der Westbank, das Caritas Baby Hospital in Bethlehem, das ein Schweizer gegründet hat, von Spenden aus Deutschland und der Schweiz lebt, und wirklich alle notleidenden kranken Kinder aufnimmt?
Ruedi Knutti, Zürich