Zionismus-Kongress in Basel: Bitte boykottieren statt feiern
Zum Interview mit dem Israelischen Botschafter, Tages-Anzeiger, 8. Mai 2017
Benjamin Netanjahu wünscht, dass der 120. Zionistenkongress, wie 1897 der erste, in Basel stattfinden soll. In der Zwischenzeit nimmt es die freie Welt wahr, zeigen nicht-jüdische und vor allem jüdische Historiker in zahllosen Publikationen, dass der real existierende Zionismus der wirkliche Feind des Judentums ist. Für die weniger Informierten eine kurze Erklärungshilfe: Der Zionismus ist das Handeln der orthodoxen Juden aus dem Glauben heraus, dass Gott ihnen das ganze Land Israel gegeben habe. Sie benützen die Thora wie ein Grundbuch. Den Fachleuten ist es heute mehrheitlich klar, unter dem Zionismus leiden die Juden, die Palästinenser und die Menschen offener, demokratischer Gesellschaften. Deshalb sollte er, wie der Islamismus, bekämpft werden. Für den Zionismus eine Feier zu machen, und dann noch in der Schweiz, macht keinen Sinn. Denn Zionismus ist Kolonialismus, ist Rassismus, ist Apartheid, dem nur mit Boykott zu begegnen ist – bis er, wie einst in Südafrika, beendet wird.