20 Jahre Trigon-Film: Filme für die eine Welt

Seit 20 Jahren gibt es, gegründet von Bruno Jäggi und heute geleitet von Walter Ruggle, Trigon-Film, welcher der kolonialistischen Filmübermacht der ersten Welt, vor allem der amerikanischen Majors, handverlesenen Autorenfilme aus dem Süden und dem Osten entgegenhält. Früher hiess das, Filme aus der Dritten Welt in der ersten Welt zeigen; heute sind Filme für die eine Welt. Denn es ist kultureller Kolonialismus, in einer wirtschaftlich globalisierten Welt im Film aus Protektionismus- und Kapitalismus-Gründen ausschliesslich den American Way of Life zu verbreiten. Alle Völker, auch jene im Tschad und in Kirgisien, haben ihre eigene Sprache, ihre eigenen Bilder – die wir zur Kenntnis nehmen sollten und müssten.

Das tun wir, wenn wir einen der 250 zwischenzeitlich in der Schweiz in den Verleih gebrachten Trigon-Filme, viele auch als DVD erhältlich, alle mit ausgezeichneten Begleitmaterial versehen, anschauen. Sie sehen, heisst sich in deren Texte einlesen, sich in ihre Sprache hineinhören, das Fremde jener Länder uns zu eigen machen. Anlässlich des Jubiläums gibt es zahlreiche Sonderveranstaltungen, die zu besuchen ein Muss ist für Menschen, die mit der einen Welt nicht die erste, sondern die ganze meinen, die bereit sind, sich in den fremden Sprachen alphabetisieren zu lassen – bis sie in der Ferne die Nahe erfahren. www.trigon-film.org