Bilder, die lügen – Ausstellung im Museum für Kommunikation
Wir leben in einer Welt der Bilder. Karl Pawek nannte schon das 20. Jahrhundert «das Jahr-hundert des Bildes». Bilder, insbesondere Fotografien und Filme, sind in unserem Alltag all-gegenwärtig und prägen unsere Wahrnehmung, indirekt unser Denken, schliesslich unser Handeln. Umso erstaunlicher ist unser Umgang mit dieser Bilderflut! Texte kritisch zu lesen und deren Wahrheitsgehalt und Tendenz zu hinterfragen, sind wir uns gewohnt; Bilder hingegen akzeptieren wir oft ohne zu zögern als wahre Abbilder der Realität. Wir zweifeln ihre Objektivi-tät kaum an und glauben ihrem Wahrheitsgehalt.
Doch Bilder können, genau so wie Wörter, lügen. Noch nie waren die Möglichkeiten der Manipulationen so gross und so schwer durchschaubar wie heute. Eigentlich müssten wir, ange-sichts dieser Situation, den Descartes’ Satz «Cogito, ergo sum» abändern in «Dubito, ergo sum»: Ich zweifle, also bin ich. Diese Haltung den Menschen gegenüber erscheint mir zwar nicht empfehlenswert, könnte jedoch Bildern der Massenkommunikation gegenüber durchaus sinnvoll sein – ein Ansatz für eine heute sträflich vernachlässigte Medienerziehung. Die Ausstellung «Bilder, die lügen» im Museum für Kommunikation in Bern liefert Anschauungsmaterial zu einigen interessanten Lektionen Medienkunde.
Die Ausstellung im Museum für Kommunikation ist bis zum 6. Juli 2008 zu sehen. Weitere Informationen www.mfk.ch. Gutes didaktisches Material kann vom Internet heruntergeladen werden.