Tolle Generationen-Videos

Der erste VideoWettbewerb zum Thema «Jung trifft Alt, Alt trifft Jung» des Vereins Generationenbeziehungen war ein voller Erfolg. Die Sieger überraschten. Das Projekt sollte weitergeführt werden.

Am 28. September fand die Schlussveranstaltung des VideoWettbewerbs «Generationenbeziehungen» im Kino Xenix in Zürich statt. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb im Frühling vom Verein Generationenbeziehungen, dem Zusammenschluss von gemeinnützigen Organisationen im Kanton Zürich, die sich zum Ziel gesetzt haben, Generationenprojekte zu lancieren und zu fördern. Ihm gehören zehn Organisationen an, unter ihnen auch Seniorweb. Zum Projekt gehörten auch Video-Workshops, bei welchen die Experten Manuela Ruggeri, Dustin Rees, Gabriela Bosshard und Markus Steiner während vier Tagen die Teilnehmer aktiv begleiteten

15 Filme wurden eingereicht, 10 am Schluss-Event gezeigt, drei prämiert und ein Publikumspreis vergeben. Mit einem Klick auf die Filmtitel der Preisträger kommt man zu den Filmen auf Youtube. Die weiteren gezeigten Filme waren «An Ordinary Present», «Der Zaubervogel», «High Noon», «Meilen Tag und Nacht», «Manor_2» und «Sumawuscha». Der Jury gehörten Paul Riniker, Urs Lindauer und Linus Baur an. Nachfolgend die Würdigungen der vier ausgezeichneten Filme durch die Jury. Doch auch unter den nicht-prämierten Einsendungen befanden sich interessante, mehr oder weniger gelungene, doch allesamt mit Einsatz und Freude produzierte Videoarbeiten.

1. Preis: «Tanz zwischen Generationen»

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Sean Wirz hat den Film «Tanz zwischen den Generationen» eingereicht.

Jury-Bericht: «Ohne Worte erzählt dieser Film eine Geschichte, die einfach und vielschichtig zugleich ist. Mit sparsamen filmischen Mitteln, einer Reduktion auf das Wesentliche, einer grossen Stringenz im Spiel der Figuren, in Kameraführung und Schnitt packt dieser Beitrag uns Zuschauende und gibt uns gleichzeitig Raum für eigene Gedanken und Gefühle. Ein durch und durch überzeugendes Werk.»

2. Preis: «Der Streich»

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Familie Brander erarbeitete ihren Film generationenübergreifend.

Jury-Bericht: «Mit schönen und sinnigen animierten Zeichnungen für die Rückblenden und mit verknappten und starken Einstellungen, welche die Geschichte weiter treiben, zeigt der Film Gemeinsamkeiten zwischen Jung und Alt. Er erzählt mit einer Parallelgeschichte, welche das Erlebnis des Alten und jene des Jungen ineinander verschachtelt, vom generationenübergreifenden ewig Gleichen. Der Film unterhält und ist gleichwohl tiefsinnig.»

3. Preis: «Nightmare»

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Die Oberschule Eschen 2a, FL, zeigte «Nightmare»; rechts das Jurymitglied Paul Riniker.

Jury-Bericht: «Nightmare will erziehen, möchte seinem Publikum eine Verhaltensänderung nahe legen. Er greift hierzu auf Klischeebilder von Jung und Alt zurück und bricht sie. Er bedient sich einer dem Thema und dem Zweck des Films entsprechenden Werbeästhetik, vermittelt mit einfachen klaren Bildern und etwas Humor seine Botschaft. Er überzeugt in seiner Kürze und Geschlossenheit.»

Besondere Erwähnung und Publikumspreis: «D Gschicht vom Berndli»

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Schüler der 6. Primarklasse Oetwil a. S. mit ihrem Lehrer als glückliche Gewinner des Publikumspreises.

Jury-Bericht: «D Gschicht vom Berndli überzeugt mit einer schönen Bildgestaltung, ist ansprechend gespielt und gut geschnitten. Vor allem ist es eine gut erzählte, spannende und berührende Geschichte mit einem dezent gestalteten, stimmigen und nicht aufgesetzten Ende. Die Schwarz-Weiss-Sequenzen für die Rückblenden sind so überzeugend gemacht, dass wir versucht sind, Profis dahinter zu vermuten. Leider hält sich dieser schöne Film nicht an die Vorgaben für unseren Wettbewerb: Er ist zu lang. Darum kann ihn die Jury nicht mit einem Preis auszeichnen, aber sie gibt ihm eine lobende Erwähnung. – Und der Publikumspreis der im Saal Anwesenden hat er ebenfalls gewonnen.

Bitte weiter so mit dem GenerationenVideo-Projekt!

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Video hat sich schon immer als ausgezeichnetes Mittel in dersoziokulturellen Arbeit erwiesen. Videofilme verhelfen zum privaten und öffentlichen Diskurs über Themen, auch die Generationenbeziehungen von Alt und Jung – und dies in mehrfacher Weise.

Als Erstes bei der Entwicklung eines Videos. Die Auseinandersetzung bei der Entstehung erweist sich meist als langwierig und spielt sich auf der sachlichen und der persönlichen Ebene ab. – Wenn ich mir eine Kritik an einigen der eingereichten, nicht den prämierten Filmen erlauben darf, dann die, dass vermutlich die Phase der Diskussion und der Recherche vor dem Drehen wohl nicht überall intensiv genug verlief.

Die zweite Ebene, auf welcher Auseinandersetzungen stattfinden, ist die Phase der Produktion und der Postproduktion: Aufnehmen, Schneiden, Vertonen. Im Umsetzen von der Idee zur Gestaltung eines Films läuft ein fruchtbarer Prozess der Auseinandersetzung mit dem Thema ab. – Die Ergebnissen dieser in den Gruppen geleisteten Arbeit könnten bei einem späteren Wettbewerb noch verstärkt den Mitbewerbern zugänglich gemacht werden.

Und zum Schluss können solche Videofilme, z. B. zu Fragen der Generationenbeziehungen, vermehrt in der Bildungsarbeit eingesetzt werden als Grundlage für weiterführende Gespräche. – Ich denke, die öffentlichen Veranstaltungen der Pro-Senectute-Bibliothek über aktuelle gerontologische und geragogische Themen wären ein Ort, wo auch solche Filme gezeigt und diskutiert werden könnten.

Diese persönlichen Anmerkungen wurden geschrieben, weil der Event am Schluss des Projektes «GenerationenVideo» so interessant und fruchtbar, so bewegend und motivierend verlief, dass man auf eine Fortsetzung hofft. Videos zum Thema «Generationenbeziehungen» können, wie es hier erfahrbar wurde, in mehrfacher Weise ein Auslöser sein für einen zeitgemässen privaten und öffentlichen Diskurs zum Thema von Alt und Jung.

Titelbild: Das Publikum beim Schluss-Event im Kino Xenix in Zürich

Fotos: Linus Baur