Die Schulpflege - eine spannende Herausforderung!
Das neue Profil der Schulpflege an geleiteten Schulen In nächster
Zeit werden überall im Kanton, auch in den vier Dorfschulen und
der Kreisschule auf dem Mutschellen, Schulpflegerinnen und Schulpfleger
gesucht. Nachfolgend einige Überlegungen eines Schulpflegers, der
in der Dorfschule Berikon und an der Kreisschule zwölf Jahr
tätig war, und im Wesentlichen übereinstimmen mit dem neuen
Schulpflege-Profil, das die Vereinigung aargauischer
Schulpflegepräsidentinnen und -präsidenten
veröffentlicht hat.
Die Schulpflege als «Verwaltungsrat» der Schule
Im Gegensatz zu früher übernimmt heute die Schulpflege die
strategischen Aufgaben einer Schule, während die Schulleitung die
operativen Geschäfte tätigt. Die Schulpflege hat die
grundsätzliche Ausrichtung der Schule festzulegen und die zu
erreichenden Ziele zu definieren. Themen, die in naher Zukunft zur
Diskussion stehen, sind Qualitätssicherung, Globalbudgets, Raum-
und Ressourcenplanung, Tagesstrukturen, Einführung der Basisstufe,
der 6. Primarklasse und des Englisch an der Primarschule, Reduktion der
Bezirksschule, Integration der Realschule. Die Führung der
Lehrkräfte obliegt der Schulleitung; die Schulpflege hat diese
jedoch zu überwachen und die Schulleitung zu kontrollieren.
Weiterhin bleibt sie Strafbehörde der Kinder und Jugendlichen.
Ein neues Anforderungsprofil ist gefragt
Um die Aufgaben als Schulpflegerin oder Schulpfleger gut zu erfüllen, sollten idealerweise folgende Voraussetzungen - ganz oder zum Teil - erfüllt werden oder die Bereitschaft bestehen, sich diese zu erwerben. Nötig ist es, das Schulsystems des Kantons und seine gesetzlichen Grundlagen zu kennen und sich für die gesellschaftlichen Entwicklungen im Bildungs- und Sozialbereich interessieren. Verlangt werden Kenntnisse in Finanz- und Verwaltungsabläufen, Erfahrungen in Gesprächsleitung und Personalführung. Empfehlenswert sind auch Erfahrungen aus der Arbeit in Gremien und Kommissionen und im Umgang mit Konflikten und im Projektmanagement.
Gewünscht sind Persönlichkeiten mit einer positiven
Einstellung zur Schule, mit Freude und Interesse an pädagogischen
Fragen, möglichst gepaart mit der Fähigkeit, konzeptionell
planen, beweglich und dennoch konsequent handeln zu können.
Innovativ und belastbar sollen sie sein, diskret und verschwiegen.
Verlangt sind auch Kritik- und Teamfähigkeit sowie der Wille,
Verantwortung zu übernehmen. Um sich die fehlenden Kompetenzen zu
erwerben, gibt es Aus- und Weiterbildungen, Informationsmaterial und
selbstverständlich die Unterstützung der bisherigen
Schulpflegemitglieder. Und wie viel Zeit verlangt das Amt? Je nach
Ressort, Grad der Schulentwicklung und Zahl der Mitglieder kann dies
wöchentlich etwa ein halber Tag bis eineinhalb Tage betragen.
Es hat sich gelohnt!
Schulpflegerin oder Schulpfleger sein, ist nicht nur eine Aufgabe, sondern auch eine Gabe. Man erhält immer wieder etwas zurück: von einer Schulleitung, die innerhalb günstiger Rahmenbedingungen arbeiten, von Lehrpersonen, die in einem motivierten Team unterrichten, von Eltern, die sich ernst genommen fühlen, und von Kindern, die sich, gefördert und gefordert, in einer guten Atmosphäre entwickeln. Persönlich kann ich sagen: Es war eine schöne, herausfordernde Arbeit. Es hat sich gelohnt!