«Menschen bilden» – mit Pestalozzi als Wegbegleiter

Landauf landab diskutiert man über Schule und Bildung. Meist geht es dabei um Strukturen, Modelle, Konzepte und vor allem Finanzen. Zugegeben, gute Rahmenbedingungen sind wichtig. Ob damit Schule erfolgreich funktioniert, Bildung sich wirklich ereignet, ist und bleibt fraglich. Immer noch sind es die Lehrpersonen mit ihrer Motivation, ihrer Bildung, ihrem Geist, die – in diesem oder jenem System – wirklich über das Gelingen oder Misslingen entscheiden. Und zu diesem Grund und Kern der Bildung liefert das Buch «Menschen bilden» von Arthur Brühlmeier, einem langjährigen Lehrer auf verschiedenen Stufen und erfahrenen Lehrerbildner, Grundsätzliches und Praktisches, immer aber Wesentliches. «27 Mosaiksteine» fügt er zu einer umfassenden, auf Erfahrung und Reflexion basierenden Aufsätzen einer persönlichen Summa, einem schönen Bildungsmosaik. Ihr Fundament bildet vor allem das Werk Heinrich Pestalozzis, das sich auch heute noch als äusserst ergiebig und anregend erweist. Die Texte gehen auf die alltäglichen Sorgen und Ärgernisse ein und klären sie, sie dürften auch da und dort Leiden und Sorgen von (Sozial-) PädagogInnen lindern oder heilen.

Das schön gestaltete und äusserst lesbar geschriebene Buch eignet sich als Geschenk für Menschen, die sich in Schule oder Sozialarbeit mit Bildung beschäftigen. In meinen Augen handelt es sich hier um ein «pädagogisches Exerzitienbuch» für Professionelle und Eltern. In homöopathischen Portionen genossen, enthält es Medizin mit vielen guten Wirkungen und keinen schlechten Nebenwirkungen.

Arthur Brühlmeier: Menschen bilden. Herausgegeben von der Stiftung Schue für das Kind, Baden-Verlag, Baden 2007, ISBN 978-3-85545-147-9, Fr. 29.0