Notwendig

Leserbrief zum Artikel «Der gute Schüler ist heute ein Mädchen» von Remo Largo, Magazin 2/08


Überzeugend analysiert und kritisiert Remo Largo die aktuelle Entwicklung im Bildungswesen. Meinen persönlichen Schock erlebte ich, als ich von einem Professor einer Pädagogischen Hochschule hörte, der meint, dass es an den PHs Dozenten brauche, die nie Lehrer gewesen, sondern in ihrer Disziplin Spezialisten seien, nur so verändere sich die Schule. Recht hat er, nur verändert sich die Schule so in die falsche Richtung! Martin Schaub, der ehemalige Tagi-Journalist, nannte solche Menschen «Fachidioten», «Spezialisten ohne Horizont». Wenn aber an den PHs Fachidioten dozieren, werden die künftigen Lehrpersonen auch Fachidioten, und wenn diese in der Volksschule wirken, wir dort aus den Kindern nichts anderes.

Nach meiner Meinung sind Anstrengungen dringend nötig, den Weg, den die Pädagogischen (aber auch andere) Hochschulen eingeschlagen haben, zu verlassen und neue, alte Wege mit den Horizonten «Menschlichkeit» zu gehen. Ein neues, höchst lesenswertes Buch ergänzt die Aussagend des Kinderarztes mit den Überlegungen eines praktizierenden und theoretisierenden Lehrers: «Menschen bilden» von Arthur Brühlmeier. Dieser lässt die Leser von seinen Erfahrungen auf allen Schulstufen profitieren und gibt in 27 Essays Impulse zur Gestaltung des heutigen Bildungswesen nach den Grundsätzen von Johann Heinrich Pestalozzi.