Zang, Johannes: Unter der Oberfläche

Gerade jetzt, wo in Israel/Palästina erneut der offene Krieg tobt, sind Berichte über das Alltägliche, die Hintergründe, das «Untergründige» wichtig. Johannes Zang liefert mit diesem Buch Schilderungen der menschlichen Dimension der Besatzung. Was macht sie mit den Besetzten, was mit den Besatzern? Der Autor hielt sich von 1985 bis 1987 erstmals in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten auf und arbeitete als Freiwilliger in einem Kibbuz. 1999 bis 2003 unterrichtete er in Bethlehem Kinder in Musiktheorie, Klavier-, Orgel- und Gitarrenspiel. Seit 2005 lebt er mit seiner Frau wieder im Heiligen Land und berichtet regelmässig von dort in verschiedenen deutschen Zeitungen, Zeitschriften und im Radio.

Seine meist kurzen Artikel ordnet er hier symbolisch den Jahreszeiten Sommer, Herbst, Winter und Frühling zu. Ergänzt werden sie mit einem Quellenverzeichnis, einem Glossar und etwas lückenhaften Literatur- und vor allem Filmempfehlungen sowie «Gedanken zum Schluss», die sich direkt an die Leserinnen und Leser richten. Diese persönlichen Israel/Palästina-Erlebnisse überzeugen vor allem, weil darin nie der Autor, sondern stets die leidenden Menschen dieses Landes im Mittelpunkt stehen.

Johannes Zang: Unter der Oberfläche. Erlebtes aus Israel und Palästina. AphorismA Verlag, Berlin 2007, 196 Seiten