Krieger, Simon: das recht zu leben

«Kein Problem, bitte kauft eure Tickets und kommt nach Israel. Wenn ihr wollt, könnt ihr bei mir in Haifa wohnen. Wir machen ein bis zwei Aktionen die Woche, manchmal mehr, und würden uns freuen wenn ihr daran teilnehmt. Mit dieser unbeschwerten Antwort von Kobi, die nur wenige Minuten nach unserer Anfrage eingetroffen ist, hat alles begonnen… Kobis Email machte uns zuversichtlich, dass alles klappen würde und wir uns einen Eindruck des Konfliktes verschaffen könnten, der über die alltägliche Berichterstattung hinausgeht.» Soweit aus dem Vorwort.

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Nicht über die alltägliche Berichterstatt hinaus geht der Bildband, doch anders als die Berichte in Radio, Fernsehen und Zeitungen sind diese spontan geschriebenen, auf persönlichen Erlebnissen beruhenden Texte, ebenso die sehr ästhetischen, aussagekräftigen Fotos. Leider fehlt eine Erklärung zu AATW, eine Information, wo Bil´in und Ni´ilin liegen, ein Hinweis, dass «Skisha» eine Wasserpfeife und «Green Line» die Grenze zwischen Israel und Palästina nach 1949 ist. Insgesamt jedoch ein aussagekräftiger Erlebnisbericht über «das Recht zu leben» in der Westbank, dieser aktuell etwas vergessenen Region der arabischen Welt. Ein Bildband vor allem für engagierte jugendliche Leserinnen und Leser, der motivieren kann, selbst etwas zu tun, zum Beispiel nach Palästina zu reisen und zu sehen, zu hören und zu Hause darüber zu berichten.

Simon Krieger: das recht zu leben. Ein fotografisch begleiteter Erlebnisbericht aus dem besetzten Westjordanland. Melzer Verlag, Neu-Isenburg, und a propo Verlag, Bern 2011, 96 Seiten, 42 Fotos