The West-Eastern Divan Orchestra – The Ramallah Concert: Knowledge Is The Beginning

Ein Dokumentarfilm berichtet über das West-Östliche-Diwan-Orchester von Daniel Barenboim und dessen Konzert in Ramallah «The Knowledge Is The Beginning» vom 22. August 2005

Die Idee für das West-Östliche-Divan-Orchester fassten zwei Künstler und Intellektuelle im Jahre 1998: der Israeli Daniel Barenboim und der Palästinenser Edward Said. Sie beschlossen die Gründung eines Workshops für junge Musiker aus Israel und verschiedenen Ländern des Mittleren Ostens mit dem Ziel, Musikstudium und musikalische Weiterbildung mit der Vermittlung von Kenntnis und Verständnis zwischen Menschen aus Kulturen, die traditionell verfeindet sind, zu verbinden.

In Workshops erweitern junge Musiker ihre musikalischen Kenntnisse, während sie Seite an Seite mit Menschen aus Ländern leben, die sich möglicherweise im Konflikt mit ihrem eigenen Land befinden. Der West-Östliche-Divan ist nicht nur ein Musikprojekt, sondern auch ein Forum für den Dialog und zum Nachdenken über das Palästina-Israel-Problem. Mittels der gegenseitigen kulturellen Kontakte, die von den Künstlern geknüpft werden, könnte das Projekt eine wichtige Rolle bei der Überwindung politischer und kultureller Differenzen zwischen den im Workshop vertretenen Ländern spielen. In diesem Modell dient das Orchester als Beispiel für Demokratie und zivilisiertes Zusammenleben. Wenn die Musik auch den arabisch-israelischen Konflikt nicht lösen kann, spielt es doch eine Rolle dabei, Menschen zusammenzubringen und ihnen das gegenseitige Kennen Lernen zu ermöglichen.

Das Projekt wird weltweit bewundert, weil es die Liebe zur Musik mit der Notwendigkeit für ein besseres Verständnis der Völker untereinander verbindet. Dieses Projekt hat nachhaltig bewiesen, dass Musik ein gangbarer Weg ist, um Grenzen zu überschreiten, die man bis anhin für verschlossen gehalten hat. Es verweist darauf, dass Brücken gebaut werden können, die die Menschen ermutigen, auf einander zuzugehen, indem es zeigt, dass Menschen mit verschiedener Vorgeschichte friedlich koexistieren können – so wie die jungen Musiker Partituren, Räume, Speisesäle und vor allem die Leidenschaft für Musik miteinander teilen.

Am Schluss des Konzerts in Ramallah am 22. August 2005 trat der sichtlich aufgewühlte Barenboim vors Podium und sagte. «Wir glauben fest, dass die Schicksale dieser beiden Völker, Israel und Palästina, unlösbar miteinander verknüpft sind. Entweder wir bringen uns alle gegenseitig um, oder wir teilen, was wir zu teilen haben. Das ist die Botschaft, die wir hier vermitteln wollen.»

Paul Smaczny hat über dieses Projekt einen informativen, faszinierenden und aufwühlenden Dokumentarfilm gedreht, der – je nach aktueller Situation und persönlicher Befindlichkeit – zu Hoffnung Anlass gibt oder traurig und hoffnungslos stimmt.

Als Doppel-DVD mit zwei Filmen von Paul Smaczny ist er bei Warner Classics zu Fr. 62.- erhältlich.