Die SRG muss radikaler sparen

Es war Zeit, dass auch die SRG sich die Frage nach dem Sparen stellt. Siehe LINK 2/2009. Die Vorschläge von Roberto Colonello wären wohl vor fünf Jahren genau die richtigen gewesen. Doch heute und noch mehr in Zukunft ist sich das wirtschaftliche und mediale Umfeld radikal anders, weshalb, so meine ich, auch das Sparen radikaler anders sein müsste.

  1. Da die SRG im Vergleich mit den TV-Majors ein kleines Lokalfernsehen darstellt, sollte man SF radikal kürzen, z. B. auf sechs Stunden pro Tag.
  2. Die SRG hat die Aufgabe, den medialen Diskurs über die Schweiz und für die Menschen in der Schweiz zu leisten: in Information, Unterhaltung, Kultur, Sport usw. und mit Blicke über die Grenzen.
  3. Mit einem so gekürzten Programm braucht SF künftig weder Werbung noch Sponsoring, spart so eine Abteilung und befreit sich von vielen Kompromissen.

In einer Zeit, in der das Publikum sich mehr und mehr das TV-Programm selbst zusammenstellt, holt es sich Schweizer Sport, Politik, Kultur, Unterhaltung,Spiele und Musik bei SF und geht «fremd» für US-Serien und Endemol-Spiele usw. 1991 habe ich «20 Thesen für ein anderes Schweizer Radio und Fernsehen» publiziert, die vielleicht auch heute, selbstverständlich der veränderten Situation angepasst, zu diskutieren wären. 20 Thesen für ein anderes Schweizer Radio und Fernsehen