Davidsson, Elias: Psychologische Kriegsführung und gesellschaftliche Leugnung. Die Legende des 9/11 und die Fiktion der Terrorbedrohung *

Das Buch von Elias Davidsson torpediert den kaum hinterfragten Glauben an 9/11 mit einem exakt recherchierten Wissen über eine nie vermutete US-Politik. – Ein Buch zur Auseinandersetzung.

Davidsson
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Elias Davidsson wurde als Sohn deutscher Eltern jüdischen Glaubens 1941 in Palästina geboren. Sein Schicksal verschlug ihn 1962 nach Island, wo er mehr als 40 Jahren lebte. Teile seines Lebens verbrachte er in Frankreich, wo er zeitweilig Mitglied einer sozialistisch-zionistischen Jugendorganisation war. Seit 2008 lebt er mit seiner Familie in Deutschland. Obwohl Musiker von Beruf, befasst er sich publizistisch mit Fragen des Friedens, des Völkerrechts und der Menschenrechte. Sich selbst als «Palästinenser jüdischer Abstammung» betrachtend, setzt er sich seit den 80er Jahren für einen gemeinsamen Staat für Israelis und Palästinenser ein und war Mitbegründer der Vereinigung Island-Palästina. Er erklärt sich als Antizionist auf Grund der «universalen Prinzipien der Menschenwürde und des Respekts vor Menschenrechten». Davidsson gilt als isländischer Hauptverfechter antiisraelischer und antiamerikanischer Theorien und gehört zu den Unterzeichnern des Offenen Briefes deutscher Kulturschaffender zum Gaza-Krieg 2014. Seit 2002 befasst er sich mit den Ereignissen des 11. September 2001 und dem Terrorismus.

Jeder denkende Mensch, der sich auch nur oberflächlich mit der Materie der Anschläge von 9/11 auf die Türme des WTC und das Pentagon befasst, kommt sich – nach der Lektüre dieses Buches – angesichts der offiziellen Erzählung für dumm verkauft vor. Doch haben wir wohl alle von der ersten Stunde der weltweit verbreiteten TV-Bilder an nie nachgefragt, nur blind geglaubt, was gesagt wurde: Es war ein Terrorakt; es waren fanatische Muslime; Drahtzieher war Osama bin Laden usw. Einen vorläufigen Schluss vorwegnehmend, kann man sagen: Ja, es war ein Terrorakt, bei dem gegen 3000 Menschen umkamen, doch könnte es auch, nachdem sich Zweifel melden und das Denken einsetzt, ein versteckter Staatsterror gewesen sein. Dieser Spur folgen wir mit Elias Davidsson, einem Autor, der in der 9/11-Wahrheitsbewegung kein Unbekannter ist, dessen Buch «Hijacking America’s Mind on 9/11» von 2013 zu den Standardwerken der diesbezüglichen Literatur gehört.

Erst Jahre später beginnen einige wenige, darunter auch Davidsson, zu fragen und zu zweifeln, weil sich keine überzeugenden Erklärung für das als Terrorakt bezeichnete 9/11-Ereignis ausmachen liess: Es gab keine angemessene Untersuchung; die Angehörigen der Toten wurden mit Millionen Dollar bestochen, dass sie keinen Prozess verlangten; die Stahlteile wurden innert weniger Tage in den fernen Osten verfrachtet, dass keine Untersuchung möglich war; die Feuerwehrleute, die schon vor dem Flugzeug-Crash Explosionen gehört hatten, wurden nicht angehört. Man kann heute sagen, dass die Legende 9/11 als unhinterfragte Tatsache verbreitet wurde und weiter verbreitet wird. Zunächst nimmt Davidsson im Buch auf 139 Seiten den Hergang des Anschlags unter die Lupe. Detailliert stellt er der offiziellen Formulierung einen Text gegenüber, der einer präzise durchgeführten gerichtlichen Untersuchung gleichkommt. Es geht darin um die nicht bewiesene Täterschaft, die nicht gefundenen Triebwerke, die unerkannten Flugzeugtypen, die technischen Rätsel beim Einsturz der Türme, die fehlenden Passagierlisten und so weiter und so fort. Die Widersprüche und Ungereimtheiten wurden minutiös analysiert.

Interessant, jedoch in der Schlussfolgerung fragwürdig sind für mich die Ausführungen über die Terroranschläge im Nachgang von 9/11, die in drei Kapiteln beschrieben werden. Darin stellt der Autor fest, dass die offizielle Lesart, die über die Anschläge verbreitet wird, nicht einfach so hingenommen werden darf, da dies auch inszeniert sein könnte, um übergeordnete Ziele zu erreichen. Das Buch wirft nicht nur ein neues Licht auf die Vorgänge von 9/11, sondern auch auf den nachfolgenden «Krieg gegen den Terrorismus». Dieser wird dazu missbraucht, die Freiheitsrechte der Bürger einzuschränken. Untersucht werden dazu die Ereignisse von Madrid, London. Oslo und Utöya, Montaubon und Toulouse, Boston, Paris (Charlie Hebdo), Kopenhagen, Paris (Bataclan), Nizza, Würzburg und München. Zu diesen «Analysen» des Autors erlaube ich mir ein grosses Fragezeichen. Ich bin überzeugt, dass die Generalisierung der Begründungen für 9/11 auf alle nachfolgenden Ereignisse als «versteckte Staatsoperation» nicht statthaft ist. In einem am Schluss meines Textes empfohlenen TV-Gespräch mit Elias Davidsson meint er selbstkritisch, man soll auch ihm nicht glauben, man soll selber denken. Und das versuche ich hier.

Dass jedoch bei 9/11 die Administration von George W. Bush mit Dick Cheney, Colin Powell, Donald Rumsfeld und Co sowie der frühere Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski dahinter standen, folgere ich aus vielen zitierten Äusserungen. Dass im Nachgang zu 9/11 der grosse «Kreuzzug gegen den Terror» zur Maxime allen Denkens und Handelns der Politik wurde, ist leicht zu belegen. Dieser grösste inszenierte Massenmord in der Geschichte der USA, so der Autor, ist als logische Folge eines aggressiven Hegemoniestrebens zu verstehen. Vor dem Hintergrund des Verschwindens der Sowjetunion eröffneten sich für die USA neue, verlockende Möglichkeiten, «um ihren globalen Einfluss zu stärken». Es ist eine grosse Katastrophe nötig, um wieder als die Retter und Herrscher der Welt auftreten zu können. So ungefähr fasse ich die zahllosen Aussagen führender Politiker zusammen. Ungewöhnlich offen sagt es Thomas Friedman, der ehemaliger Berater von Aussenministerin Madeleine Albright: «Die unsichtbare Hand des Marktes wird niemals ohne die versteckte Faust regieren». Davidsson folgert: «Wie aus der Diskrepanz zwischen dem riesigen Aufwand zur Bekämpfung der fiktiven Bedrohung und den realen (kleinen, HS) Zahlen der Terroropfer erkennbar ist, scheint die sogenannte Terrorismusbekämpfung bloss ein Vorwand für die Verfolgung anderer Ziele zu sein, wie der Abbau der demokratischen Ordnung, die massive Überwachung und Manipulation der Menschen, die Militarisierung der Gesellschaft und globale Raubzüge, das heisst, die allmähliche Einführung einer neuen Art des Faschismus. Operationen wie 9/11 dienen zur Aufrechterhaltung dieser Fiktion.» Der «Patriot Act», das amerikanische Bundesgesetz, das am 26. Oktober 2001 vom Kongress im Zuge des «Krieges gegen den Terrorismus» verabschiedet wurde, steht dafür. Dieses Gesetz bringt Einschränkung der amerikanischen Bürgerrechte, aber auch Behinderungen für USA-Reisende. Innerhalb von nur zehn Tagen stieg Bushs Popularität, und sein Budget von 303 Milliarden (2000) auf 545 Milliarden (2011). Elias Davidsson bleibt auch in diesem, seinem neuen Buch insgesamt seinem lebenslangen Anliegen treu, Aufklärung zu betreiben für Freiheit und Gerechtigkeit. «Es kann oder muss also davon ausgegangen werden, dass die Anschläge des 9/11 eine verdeckte Staatsoperation im Auftrag des US-amerikanischen Staates waren.» Soweit Elias Davidsson. – Auch nach der Lektüre dieses Buches, vielleicht ergänzt durch Werke von anderen, bleibt für mich am Schluss noch einiges ungeklärt, heisst es folglich: Selber weiter denken!

Dieses wichtige und notwendigen, spannende und aufklärende, lesbare und differenzierte Buch möchte ich eindringlich zur Lektüre und  Auseinandersetzung empfehlen – so wie es sich wohl auch der Autor wünscht.

Als höchst interessant und gut ins Buch einführend möchte ich das unten verlinkte Gespräch von KenFM vom April 2017 empfehlen, in welchem Ken Jebsen mit Elias Davidsson diskutiert:

Davidsson, Elias: Psychologische Kriegsführung und gesellschaftliche Leugnung. Die Legende des 9/11 und die Fiktion der Terrorbedrohung. Zambon Verlag, Frankfurt am Main 2017, 534 Seiten, illustriert