Rose, John: Mythen des Zionismus *
Der 1945 als Jude geborene John Rose ist heute Dozent für Soziologie am Southwark College und an der London Metropolitan University. Er gilt als führendes Mitglied der Socialist Workers Party und ist deren Sprecher in Fragen des Palästinakonflikts. Die zentrale These seines erstmals 2004 erschienen Buches, lautet, dass der Zionismus durch eine Anzahl von Mythen zusammengehalten wird. Diese demontiert er hier und stellt damit fast alles in Frage, was der politischen Elite Israels heilig ist. Er kommt zum Schluss: Der Zionismus ist das Problem, seine Beseitigung die Voraussetzung für Frieden im Nahen Osten.
Akribisch genau trennt er die Fakten von den Mythen, welche zionistische Repräsentanten vor der Staatsgründung und israelische Politiker danach geschaffen, gehegt und gepflegt haben. David Ben Gurion, der erste Ministerpräsident Israels, sei der beste Mythenmacher gewesen, er habe als einer der Ersten die biblische Terminologie für die Grundlegung des Zionismus bemüht. Er analysiert die Geschichte der Juden und deren Anspruch auf Palästina, hält diesen historisch als nicht überzeugend und entlarvt den Anspruch auf das «Land Israel» als religiösen Mythos. Voraussetzung für einen wirklichen Frieden im Nahen Osten ist – nach Rose – das Akzeptieren der historischen Wahrheit, eine Voraussetzung, die – nach meiner Meinung – in gleicher Weise auch für den Islam und das Christentum gilt.
John Rose: Mythen des Zionismus. Stolpersteine auf dem Weg zum Frieden. Rotpunktverlag, Zürich 2006, 333 Seiten